Wie die Cloud das Unternehmen verändert



Von Thorsten Eckert, Sales Director DACH bei Actifio

Die Verlagerung von Unternehmen in die Cloud schreitet voran. Dabei erweisen sich verschiedene Themenbereiche als besonders kritisch: Organisatorische Veränderungen nehmen erhebliche Zeit in Anspruch und die Reise in die Cloud hält noch zahlreiche Herausforderungen parat. Eine Zukunft, in der der überwiegende Teil der Unternehmens-IT in der Cloud vorgehalten wird, ist noch weiter entfernt als es derzeit scheint. Das zu erwartende Potenzial ist aber riesig, nicht nur aus der Perspektive der Kosteneinsparung.

Die Vorteile der Cloud liegen auf der Hand
Gary Reiner (Ex-CIO von GE) stellte auf einem Cloud Summit im letzten Jahr fest, dass die Aspekte Kostensenkung, bessere Reaktionsfähigkeit und höhere Flexibilität entscheidende Treiber sind. Die Software-definierten Aspekte der Cloud-Infrastruktur ermöglichen den Einsatz von deutlich günstigerer Hardware und eine viel intelligentere Arbeitsteilung und Nutzung von Ressourcen. Die Cloud ermöglicht aber auch neue und transformative Geschäftsprozesse und eine bessere Benutzererfahrung der Kunden.
Im selben Kontext berichtete Rich Roseman (Ex-CIO von 21st Century Fox) von der Umstellung der überwiegenden Mehrheit der Fox-Infrastruktur in die Cloud: 90 Prozent der Infrastruktur wurde dort bereits in die Cloud und 80 Prozent der globalen Anwendungen auf SaaS migriert. Das Unternehmen heute bringt heute schneller neue Produkte auf den Markt, hat an Agilität gewonnen und die betriebliche Effizienz verbessert.

Aber trotz der verlockenden Vorteile und Erfolgsgeschichten nähern sich viele große Unternehmen sehr viel langsamer an die Cloud an und tatsächlich werden heute nur 10 Prozent der Arbeitslasten in der Cloud ausgeführt. Ein gewichtiger Grund ist, dass die Kosten für den Wechsel in die Cloud für viele Anwendungen einfach zu hoch sind. Und die Nutzungsmuster bestimmter Anwendungen erfordern gar nicht die Flexibilität und Kapazitätsexplosion, durch die in der Cloud entscheidende Kostenvorteile erzielt werden können. Die Kombination dieser Faktoren bedeutet, dass nicht alle Anwendungen kurzfristig in der Cloud landen werden. Bei vielen älteren Systemen und gewachsenen kundenspezifischen Anwendungen wird es Jahre dauern, diesen Schritt zu gehen, abgesehen von Überlegungen rund um die Datensicherheit.

Sicherheit, Sicherheit, Sicherheit
Wie Gary Reiner sagte, sind die drei größten Herausforderungen für die Akzeptanz der Cloud „Sicherheit, Sicherheit und Sicherheit“. Aber die Herausforderung ist nicht das tatsächliche Niveau an Sicherheit, sondern wie sich Sicherheitsbedenken auf die Akzeptanz auswirken. Ein großes Echo kommt dazu in der Regel von Service Providern. Die Realität ist, dass die meisten Cloud-Anbieter mehr Sicherheitserfahrung und -ressourcen haben und eine viel bessere Bilanz beim Schutz der Daten vorweisen können als durchschnittliche Unternehmen.
Diese Realität steht in Konflikt mit der bestehenden Sicht der Dinge in vielen Unternehmen und ist nur eine der kulturellen Barrieren, die einer verstärkten Cloud-Akzeptanz entgegenstehen. Die Sicherheit ist dermaßen wichtig, dass sich Unternehmen damit leicht rechtfertigen können, warum sie nicht in die Cloud gehen. Somit hängt es an den einzelnen Entscheidern, ihren Denkweisen und ihrer Unternehmenskultur, ob sie künftig größere Arbeitslasten in die Cloud verlagern werden.

Menschen, Prozesse und kulturelle Denkweisen
Wie bei der Akzeptanz der meisten transformativen Technologien und Geschäftsprozesse tun sich die meisten Unternehmen schwer mit einschneidenden Veränderungen. Neu gegründete Consumer-Tech-Unternehmen hingegen, die bereits die Cloud als ihre primäre Infrastruktur nutzen, tun sich hier leichter. Sie standen nicht vor der Herausforderung, bestehende Systeme und Geschäftsprozesse und eine jahrelang damit arbeitende Belegschaft für das Zeitalter der Cloud fit machen zu müssen. Eine neue Firma mit 1.200 Mitarbeitern könnte dank der Cloud heute problemlos mit zwei IT-Leuten auskommen, weil die IT-Umgebung von Grund auf so konzipiert werden kann. Aber die Veränderung bestehender Strukturen ist nicht so einfach.

Alles dreht sich um Anwendungen
Ein weiteres wichtiges Thema im Kontext „Cloud“ ist die Bedeutung der Anwendungen. Letztlich ermöglicht die Infrastruktur die Bereitstellung von Anwendungen, die es wiederum ermöglichen, das Unternehmen zu betreiben. Ash Ashutosh, CEO von Actifio, einem Unternehmen, das auf Datenvirtualisierung spezialisiert ist, ist davon überzeugt, dass in einer Zeit der absoluten Standardisierung der physischen Infrastruktur die Anwendungen immer wichtiger werden. Die Fragen, welche Anwendungen wann verlagert werden sollten, welche Anwendungen von der Architektur und Kostenstruktur der Cloud profitieren und welche neuen Anwendungen die Cloud nutzen könnten, um einen Mehrwert für das Unternehmen zu generieren – diese Fragen sind entscheidend.
Daten sind das Lebenselixier der Wirtschaft. Für Unternehmen, die die Vorteile der Cloud nutzen wollen, müssen die Daten immer zur Verfügung stehen, egal wann, wo und wie auch immer sie diese brauchen. Heute sind die Daten an bestehende Anwendungen und Infrastruktur gekoppelt. Unternehmen könnenerst mit der Virtualisierung von Daten(kopien) den vollen Nutzen aus der Cloud ziehen. Dadurch können die Daten von der jeweiligen Infrastruktur losgelöst werden und die Verwaltung des Lebenszyklus der Daten kann mithilfe von geschäftsorientierten SLAs erfolgen.

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